Einmaleins des Eisschwimmens:

Das musst du über die neue DSV-Sportart wissen

Eisschwimmen ist längst mehr als nur ein Abenteuer für Hartgesottene – es entwickelt sich weltweit zu einer echten Trendsportart. Immer mehr Menschen entdecken den Reiz, sich in eiskaltes Wasser zu wagen und dabei Körper und Geist zu stärken. Ein wichtiger Meilenstein: Seit dem Frühjahr 2025 ist Eisschwimmen offiziell als eigene Sportart im Deutschen Schwimm-Verband (DSV) verankert. Damit wird der Grundstein gelegt, um die Disziplin in Deutschland nachhaltig zu fördern und weiterzuentwickeln.

Was ist überhaupt der Unterschied zwischen Eisschwimmen und Eisbaden?


Eisbaden bedeutet den kurzen Aufenthalt von oft nur Sekunden bis wenige Minuten in kaltem Wasser. Der Fokus liegt hier auf dem Gesundheitsaspekt. Das kann auch in einer Tonne oder in der heimischen Badewanne stattfinden.


Eisschwimmen ist die sportliche Variante, bei der im kalten Wasser geschwommen wird, also über eine Strecke. Nach den Regeln der International Ice Swimming Association (IISA), mit der der DSV kooperiert, müssen die Wassertemperaturen unter fünf Grad liegen, damit Rekorde anerkannt werden können.


  • Wie lange hält man sich im eisigen Wasser auf?

    Für Anfänger*innen genügt beim Eisschwimmen ein Aufenthalt im Wasser von wenigen Sekunden bis  Minuten. Mit der Zeit kann die Dauer gesteigert werden, dabei sollte man aber immer auf die Körpersignale achten. Als Faustregel für Einsteiger*innen gilt: Grad = Minuten. Also maximal so viele Minuten im Wasser bleiben, wie das Wasser Grad Celsius hat (zum Beispiel bei fünf Grad maximal fünf Minuten), aber für Anfänger*innen lieber deutlich kürzer.


  • Wie gesund ist Eisschwimmen?

    Zahlreiche Studien bestätigen eine positive Wirkung von Kälte auf den Organismus. Demnach kann Kälte das Immunsystem stärken, den Herz-Kreislauf anregen, entzündungshemmend wirken und positive Effekte auf die mentale Stimmung haben. Sicherheit ist jedoch stets oberstes Gebot, eine gute Vorbereitung unerlässlich.

  • Darf ich überall in Seen und Gewässer zum Eisschwimmen?

    In Deutschland ist Eisschwimmen grundsätzlich erlaubt, sofern das Baden im jeweiligen Gewässer auch im Sommer gestattet ist und kein explizites Verbot besteht. In manchen Städten und Gemeinden ist das Eisschwimmen nur in ausdrücklich ausgewiesenen Badegewässern gestattet, um die Natur und Fischbestände zu schützen. Besonders in Flüssen und empfindlichen Biotopen gelten oft zusätzliche Einschränkungen zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt. Über die Möglichkeit des Eisschwimmens informieren die Gemeinden vor Ort, die auch auf Gefahren durch Strömungen oder Untiefen hinweisen.

    Am besten du schließt dich einem Verein an, der dich an das Eisschwimmen heranführt.


  • Und wo trainiert man im Sommer?

    Viele Bergseen, Talsperren oder Quellen sind auch im Sommer recht kühl bei Wassertemperaturen von nur bis zu zehn Grad. Stark im Trend sind Eistonnen und Kältebäder, die man sowohl im Verein als auch privat das ganze Jahr über nutzen kann, um den Körper an den Kältereiz zu gewöhnen und die Stressreaktion zu kontrollieren. Gleiches gilt für kaltes Duschen und kalte Bäder. Die technischen Grundlagen für das Eisschwimmen werden aber ohnehin im Becken und/oder im Freiwasser bei entsprechend höheren Temperaturen gelegt. Im Sommer trainieren auch Eisschwimmer*innen gerne mal im Warmen.



  • Welche Strecken gibt es beim Eisschwimmen?

    Offizielle Wettbewerbe gibt es von 25 bis 1000 Meter, außerdem noch die Eismeile (1609,34m) als ein besonderes Event nur für geübte Profis. Bei den Wettbewerben im Eisschwimmen gelten anders als beim Eisbaden konkrete Vorgaben zum Ablauf und zur Ausrüstung. Es wird ohne Neoprenanzug geschwommen. Gestartet wird vom Wasser aus und Rollwenden sind nicht erlaubt.



  • Wie kann ich Eisschwimmen in meinen Verein integrieren?

    Du kannst Eisschwimmen ganz einfach in einen bestehenden Schwimmverein beziehungsweise Schwimmabteilung integrieren – als perfekte Ergänzung der bisherigen DSV-Disziplinen Becken- und Freiwasserschwimmen. Die schwimmerischen Grundlagen für das Eisschwimmen werden ohnehin im Becken oder im Freiwasser gelegt. 

    So geht's!
  • Was muss ich als Coach beachten?

    Allgemein berechtigt die Ausbildung zu einer/einem lizenzierten Schwimmtrainer*in im DSV grundsätzlich dazu, sowohl Becken-, Freiwasser- als auch Eisschwimmen zu trainieren. Es gibt trotzdem einiges, was man als Trainer*in beachten sollte, sowohl was die medizinischen und rechtlichen Grundlagen angeht als auch die Technik, die sich beim Eisschwimmen zum Teil unterscheidet.


    So wirst du zum Ice Instructor:

    Hier klicken

Ihr möchtet Eisschwimmen auch in eurem Verein integrieren?

Regelwerke Eisschwimmen


Der Deutsche Schwimm-Verband hat eine Kooperationsvereinbarung mit der International Ice Swimming Association (IISA) geschlossen. 
Die IISA hat ein sehr umfangreiches Regelwerk für Eisschwimmen erstellt, welches auch international anerkannt ist. 

Internationale Wettkampfregeln, Medizinische Hinweise und Sicherheitshinweise

Der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) ist als Dachorganisation seit dem Jahr 2025 nun auch für das Eisschwimmen verantwortlich, und zwar ganzheitlich für alle Ausprägungen von Wettkampfsport bis zu Freizeit- und Gesundheitsangeboten im Breitensportbereich.


Noch mehr Informationen und Ansprechpartner*innen gibt's auf der DSV-Website.